1. Die nachfolgende Darstellung versucht, die 1938 an das Deutsche Reich abgetretenen Teile des Bistums
Budweis zu beschreiben. Als zeitnahe, aber wahrscheinlich möglichst von Nationalismen unbeeinflusste Grundlage
wird der Schematismus des Bistums von 1939 benutzt. Dieses Werk ist vollständig in Latein abgefasst und zeigt
damit m. E. das Bestreben der Bistumsleitung weder der deutsch-, noch der tschechisch-sprachigen Seite einen
Vorzug zu geben. In Fußnoten oder sonstigen Bemerkungen werden frühere oder spätere Veränderungen angezeigt.
2. Zur leichteren Verarbeitung, aber auch zur besseren Lesbarkeit benutze ich die Tabellenform. Darüber hinaus
werden Schlüsselzahlen benutzt, die an den Anfang der jeweiligen Darstellung gestellt werden
3. Zunächst wird die Gliederung des Bistums mit Angaben zu den Dekanatsbezirken im tschechischen Teil des
Bistums und im Anschlussgebiet dargestellt. Dabei fällt auf, dass die Dekanatsbezirke alphabetisch, aber mit den
lateinischen Bezeichnungen aufgeführt werden, also Crumlovium = Krumau.
Der Schematismus gliedert aber bereits in einen tschechischen Teil und in einen Teil „IN GERMANIA“, womit die
Anschlussgebiete bezeichnet werden.
Zu den nachfolgenden Darstellungen zunächst einige Bemerkungen:
Conspectus quoad numerum animarum = Übersicht über die Seelenzahl (1939, also nach deutschem Anschluß)
Abkürzungen: b = tschechisch; g = deutsch; bg = gemischt mit tschech.Mehrheit; gb = gemischt mit deutscher
Mehrheit
Vicariatus (Vikariat): Dekanat: Hier als Dekanatsbezirk bezeichnet, weil die bisherigen Dekanate teilweise
zerstückelt oder neu eingeteilt werden mussten wegen der politischen Veränderungen. Da der Vatikan die
Zerschneidung des Bistums Budweis nicht genehmigt hat, blieb kirchenrechtlich jeder Katholik weiter Budweiser
Diözesanangehöriger. Die angrenzenden Bistümer St.Pölten, Linz, Passau und Regensburg hatten wie bereits
bemerkt die Aufgabe der seelsorgerlichen Betreuung in den zugewiesenen deutschen Dekanatsbezirken.
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